In diesem Artikel wollten wir die ereignisreichen letzten Monate für euch zusammenfassen, um ein bisschen Klarheit in die schwerwiegenden Umbauten bei einer der größten Linux Distributionen zu bringen.
Phone und Tablet:
Die Entwicklung des Ubuntu Touch Betriebssystems wurde eingestellt und viele Mitarbeiter in andere Bereiche (z.B Snappy oder Cloud) verlegt oder entlassen. Der Support für die bisher verkauften Geräte wird stillgelegt und es werden keinen neuen Geräte entwickelt. Das Community-Team von UBports übernimmt die meisten Geräte und versorgt sie weiter mit SIcherheitsfixes und manche auch mit neuen Entwicklungen. Dafür müsst ihr eure Geräte aber einmal umflashen, auf den Build von UBports (Wenn ihr dazu fragen habt gibt es die UBports Telegram Gruppe).
UBports arbeitet daran die Wartungslast auf ihren Schultern zu minimieren und überlegt in verschiedene Richtungen, unter anderem möchten sie eine Form von Wayland oder Snaps implementieren.(Interview mit Jan von UBports)
Hier gibts außerdem auch noch einen schönen Nachruf und eine Analyse zum Scheitern von Ubuntu Touch von Simon Raffeiner.
„Internet of Things“, Mir und Snaps:
Die Snappy Technologie wird weiterhin von Canonical aktiv weiter vermarktet, obwohl sie es letzten Endes nicht mehr auf Ubuntu Touch geschafft hat. Jedoch ergibt das Ableben von Unity 8 ein Problem im IoT Bereich:
Viele Digital Signage Boxen mit Ubuntu verwenden den Mir Display Server, der eng mit Unity 8 verknüpft war. Also muss dieser weiter gepflegt werden. Überraschenderweise hat auch Ubuntu-MATE Interesse angemeldet Mir zu verwenden.
Zusammengefasst: Snappy ist ein Fokus von Canonical, Mir wird weitergepflegt, und möglicherweise sogar von anderen Distros übernommen.
Desktop
Bild der aktuellen Gnome-Shell für Ubuntu. Bild von Didier Roche
Wie angekündigt wird Ubuntu 17.10 mit der Gnome Desktop Oberfläche ausgeliefert werden, anstatt dem seit 2010 verwendetem Unity. Das kam als schwerer Schock, da zwar viele mit der Einstellung von Ubuntu Touch rechneten, aber die meisten davon ausgingen, dass Unity 8 trotzdem auf den Desktops landen würde. Das aber zusätzlich noch das beliebte Unity 7 gestrichen und durch Gnome ersetzt wird hatte niemand erwartet.
In den Ubuntu Daily Builds kann man heute schon Ubuntu 17.10 testen. Gnome ist jetzt schon der Standard, jedoch angepasst mit dem gewohnten Ambiance Theme von Unity 7. Auch das Standard Wallpaper wurde schon geändert, sowie einige Apps. Auch die Amazon Webapp ist zur großen Freude aller wieder mit dabei, jedoch jetzt nur noch als Link für den Standardbrowser, nicht als eigene Webapp im Ubuntu-Browser (Welcher auch nicht mehr im Image enthalten ist. Damit wird Ubuntu jetzt wieder nur noch mit einem Browser ausgeliefert).
Das Ubuntu Desktop Team hat sich auch als Ziel gesetzt Wayland als Standard noch in 17.10 auszuliefern. Eine Wayland Session war ja schon länger in Ubuntu Gnome vertreten, aber bis jetzt noch nicht als Default Session, das soll sich bis 17.10 noch ändern (Wir haben über die Wahrscheinlichkeit schon häufiger im Podcast diskutiert). Das Desktop Team bei Ubuntu hat sich auf jeden Fall mit viel Testhardware eingedeckt um möglichst viele Bugs schneller zu finden.
Auch der Loginscreen wird verändert. Statt wie bei Unity 7 LightDM, kommt jetzt GDM von Gnome. Das heißt auch keine Gastsitzungen mehr!
Für Unity 7 Fans wird es ein Paket zum nachinstallieren geben, allerdings wird es manche Bugs durch den Übergang auf Gnome geben, diese werden hier gelistet.
Der Beitrag Update: Was passiert gerade mit Ubuntu? erschien zuerst auf UbuntuFun.de.